Brief an Gemeinderatskandidaten

Die folgende E-Mail wurde am 27. April 2014 an die Ortsverbände der Parteien CDU, FDP, Freie Wähler, Grüne, Piratenpartei und SPD geschickt (wobei ich im Nachhinein feststellen musste, dass die Piraten keine Gemeinderatskandidaten stellen):

Lieber Ortsverband der SPD/CDU/Grünen/Freie Wähler/FDP/Piraten,

als Betreiber der Homepage “www.radeln-in-bb.de” schreibe ich Ihren Ortsverband im Hinblick auf die kommende Gemeinderatswahl in Böblingen an. Das Ziel dieser Homepage-Initiative ist es, einen Beitrag zu leisten, um Böblingen möglichst schnell in eine wirklich fahrradfreundliche Stadt zu verwandeln. Da die E-Mail-Adressen der Kandidaten nicht einzeln zu ermitteln waren, bitte ich Sie, dieses Schreiben an die Bewerberinnen und Bewerber für den Gemeinderat weiterzuleiten.

Liebe Gemeinderatskandidatin, lieber Gemeinderatskandidat,

wie auch schon der ADFC in einer Umfrage ermittelt hat, zählt Böblingen eindeutig nicht zu den fahrradfreundlichen Städten in Deutschland. Mittlerweile hat sich jedoch die Erkenntnis durchgesetzt, dass das Auto als dominantes Transportmittel für den Personennahverkehr ungeeignet ist. Viele Städte und Gemeinden fördern daher den Radverkehr mit hoher Priorität. Um die Lebensqualität in Böblingen zu verbessern, ist ein konsequenter Ausbau des Radverkehrs schlichtweg unumgänglich.

Da Sie als mögliches Gemeinderatsmitglied die Geschicke der nächsten fünf Jahre prägen werden, möchte ich als Wähler wissen, wie sehr Sie sich für den Ausbau des Radverkehrs in Böblingen einsetzen werden. Ihre Einstellung zum Radverkehr möchte ich gerne auf der Seite “www.radeln-in-bb.de” veröffentlichen. Ich bitte Sie daher um die Beantwortung folgender Fragen:

Wie oft und zu welcher Gelegenheit (beruflich, Freizeit, Besorgungen / Einkauf) fahren Sie Fahrrad?
Haben Sie sich bereits in der Vergangenheit für die Verbesserung des Radverkehrsnetzes eingesetzt? Falls ja, in welcher Form?
Welchen Stellenwert hat bei Ihnen persönlich der Ausbau der Fahrradinfrastruktur?
Wären Sie als Mitglied des Gemeinderats gewillt, sich im Einzelfall für den Ausbau der Fahrradinfrastruktur einzusetzen, auch wenn es partiell Einschränkungen für den Autoverkehr mit sich bringen würde?
Werden Sie sich für eine deutliche Erhöhung des Radverkehretats einsetzen (aktuell ca. 50.000 Euro pro Jahr)?
Wie stark legen Sie Wert darauf, dass die Bevölkerung von Böblingen bzw. Dagersheim bei der Radverkehrswegeplanung mit einbezogen wird?

Ich bedanke mich im Voraus und verbleibe

mit freundlichem Gruß

Jens Sundermann
Diplom Informatiker und Umweltwissenschaftler M. Sc.

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