Die Süddeutsche Zeitung beschreibt ein mögliches Szenario, wie die deutsche Automobilindustrie in ihrer Selbstgefälligkeit den Anschluss verpassen und am Ende als Verlierer dastehen könnte.
Aus meiner Sicht ist die Nähe zur Politik extrem gefährlich, denn sie fordert von den Autoherstellern keine Innovationen, sondern fungiert als verlängerter Arm ihrer kranken Logik. Der Schutz von Bauteilen ist wichtiger als der Schutz von Gesundheit und Menschenleben. So und nur so kann man die geduldete Abschaltung von Abgasreinigung bei Dieselfahrzeugen interpretieren.
Damit macht man sich weltweit keine Freunde sondern leitet den eigenen Niedergang ein. Schlagzeilen über gebrochene Rekorde bei Elektrofahrzeugen erzeugen stets eine bessere Presse als der Betrug bei der Abgasreinigung, die fast die gesamte deutsche Automobilindustrie betrifft. Der Industriestandort Deutschland ist auf Schlag in Verruf geraten – zurecht.
Doch leider sind nicht nur „Spitzenpolitiker“ der Bundesregierung voreingenommen und sklavisch der Autolobby gegenüber. Auch viele Lokalpolitiker habe die Zeichen der Zeit nicht erkannt und verwehren sich der Mobilitätswende, die längst im Gange ist. Immer wieder hört man Begriffe wie „Autoregion“ oder „Autostadt“ und begründet damit den Vorzug von Parkplätzen gegenüber Radwegen oder Verkehrsreduktionen. Das Dogma „Parkplätze in der Innenstadt“ ist immer noch nicht aus den Köpfen und zeugt von einem fortschrittsverweigerndem Stand der 60er oder 70er Jahre.