Sehr geehrte Frau Dinkelaker,
Sie haben sich im Amtsblatt vom 5.9.2014 über die Böblinger Innenstadtbelebung geäußert.
Darf ich Sie einladen, dieses Video zu betrachten, bevor Sie weiterlesen?
Es handelt sich hier in der Tat um New York. Ist das nicht inspirierend? Haben Sie bemerkt, wie die Umstellung der Straßen und Plätze die Lebensqualität dramatisch gesteigert hat?
Vielleicht ist Ihnen auch aufgefallen, dass Autos nur eine untergeordnete Rolle spielen. Der Film macht deutlich, was sich mittlerweile in Theorie und Praxis überall zeigt: Städte sind entweder autogerecht oder lebenswert. Beides zusammen geht einfach nicht.
In Ihrem Artikel im Amtsblatt setzen Sie sich für die Belebung der Innenstadt ein. Ein Ziel, das sicher jeder Böblinger sofort unterschreiben würde. Und genau dafür gibt es ein probates Mittel, was nicht nur in New York erfolgreich umgestzt wurde: die deutliche Eindämmung des Autoverkehrs. Wenn die Innenstadt noch autogerechter gestaltet wird, wird dieses Angebot auch angenommen. Die Folge: mehr Autos, weniger Menschen, weniger Lebensqualität. Das Auto ist der Tod der Innenstadt.
Viele befürchten, dass der Einzelhandel leiden würde. Genau das Gegenteil ist der Fall, wie diese Studie zeigt. Am meisten Geld geben nämlich die Radfahrer aus, gefolgt von Fußgängern. Warum diese dann nicht fördern? Das geht auch in Böblingen.
Liebe Frau Dinkelaker, gehen Sie mit der Zeit, folgen Sie dem Trend überall auf dem Kontinent. Die Innenstädte werden gerade durch Fahrradfahrer wieder belebt. Dieser Trend ist auch in Böblingen sichtbar. Diese Homepage zeigt viele Defizite in Böblingen auf, die auf eine Verbesserung warten. Helfen Sie mit, und Sie kommen Ihrem Ziel einer belebten Innenstadt schnell näher!
Mit freundlichen Grüßen
Jens Sundermann
Böblinger Radfahrer
(Leider hat sich Frau Dinkelaker trotz Nachfrage nicht zu diesem offenen Brief geäußert. Stand: 26.10.2014)