Andreas Mandalka auf Landstraße totgefahren

Andreas Mandalka, unter #natenom bekannter Radaktivist aus Pforzheim, ist am Dienstag, 30.1.2024, auf der Landstraße totgefahren worden. Sein Mörder ist ein 77-jähriger Senior, der wohl mit hoher Geschwindigkeit aufgefahren sein muss. Wiederbelebungsversuche blieben erfolglos. Der Unfall passierte abends bei leichtem Nieselregen.

Dieses Ereignis ist umso dramatischer, weil sich Andreas just an der Unfallstelle für den Schutz von Radfahrern eingesetzt hat. Er war überregional bekannt. Es ist fast schon zynisch, dass genau er dieses Schicksal erleiden muss. Er wurde von der Polizei häufig drangsaliert und seine Belange wurden schlichtweg ignoriert. Auch wurde er von den Freunden und Helfern ermahnt, wenn er mit einem Abstandshalter unterwegs war. Ich hoffe, die Polizei weiß jetzt, warum er das tat.

Das Beitragsfoto zeigt ihn in der Bildmitte bei seinem Besuch der Critical Mass Böblingen im Mai 2023. Es gibt viele Quellen seines Wirkens, unter anderem sein Fahrradblog.

Hier ein paar Links für weitere Informationen:

Der Unfalltot ist ein tragischer Verlust für alle Radaktiven. Vor dem Verkehrsministerium in Stuttgart findet am 31.1. um 19h eine Zusammenkunft bzw. Demo statt. Das Echo und Anteilnahme in den sozialen Medien ist riesengroß.

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12 Kommentare zu “Andreas Mandalka auf Landstraße totgefahren”

  1. Das ist ein sehr tragisches Unglück und ein großer Verlust für die Radszene in Deutschland.

    Auch ich fahre die Strecke Neuhausen Schellbronn seit 20 jahren und habe "Natenom" gelegentlich gesehen.
    Tatsächlich ist diese Strecke bei Nacht sehr gefährlich und die Sicht ist schlecht. Von daher wäre es besser auf die Experten zu verlassen was den Unfallhergang angeht und nicht vorschnell Schlüsse zu ziehen.

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  2. Bitte keine unqualifizierten Kommentare. Sorry. Wenn so ein Unfall passiert, kann es sich um fahrlässige Tötung handeln, nie um Mord. Außerdem kann auch dem Radfahrer ein Fehler unterlaufen sein. Das wissen wir ja nicht und wird Gegenstand der Ermittlungen sein.

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  3. In der Poststraße in Böblingen, zwischen Plattenbühl und Postplatz (wo ein explizites Überholverbot von Fahrrädern per Zeichen 277.1 besteht), werde ich regelmäßig von rücksichtslosen Autofahrern - oft aggressiv und bewusst knapp - überholt. Meistens gewinnen die Leute keine Sekunde Zeit, weil irgendein Hindernis sie später zum Halten zwingt (Ein-/Ausparker). 95% sind vernünftig und gedulden sich die 5 Sekunden, die sie durch den Radler "verlieren" könnten; klingt gut, bedeutet aber leider, dass jeder Zwanzigste unvernünftig ist und sich irgendwie "vorbeidrückt". Trotzdem will ich, falls ich dort totgefahren werden sollte, nicht, dass der Mensch, der das zu verantworten hat, als Mörder bezeichnet wird! Ein Mörder handelt mit Vorsatz. Die meisten Unfälle passieren wegen ausgeschaltetem oder schlecht funktionierendem Gehirn, aber nicht absichtlich. Und fast jeder hat wohl schon mal richtig Glück gehabt, dass er nicht selbst aus den genannten Gründen einen Unfall verursacht hat.

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    1. Es war zu erwarten, dass der Begriff "Mörder" zu Diskussionen führen würde. Ich hatte ihn trotzdem gewählt.

      Der Autoverkehr und die von ihm ausgehenden Gefahren sind fast täglich in der Presse, Ermahnungen zum Abstand halten sind allgegenwärtig. Es ist anzunehmen, dass Andreas Mandalka bestens beleuchtet und zu sehen war, da er wie kein anderer die Gefahr auf der Landstraße kannte.

      Da es sich um einen 77-jährigen Mann handelte und der Bewegungsradius von älteren Menschen gering ist, ist ebenfalls anzunehmen, dass er aus der Gegend stammt und die Problematik um Andreas Mandalka (Zeitung, ...) kennen muss. Trotzdem und trotz des Wetters und trotz der Dunkelheit hat er seine Fahrweise nicht angepasst und hat ihn totgefahren. In solchen Fällen finde ich die Wortwahl angemessen. Wir kennen auch die Verurteilungen bei illegalen Autorennen. Die Anklage lautet: Mord.

      Leider wird in den Medien und anderen Berichterstattungen zu leichtfertig mit der Gefahr für Radfahrer umgegangen. Es geht hier um Leben! Das nachträgliche "aber das habe ich nicht gewollt" zieht hier nicht.

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      1. Was so "Diskussion" genannt wird: die Wortwahl ist einfach falsch! Vorsatz meint "Töten wollen". Weißt Du hier mehr oder soll es einfach noch mehr ballern, als der Umstand an sich? Ist die schiere Beschreibung dessen, was passiert ist, nicht schrecklich genug?

        Mich kotzt das schon von der Auto-Lobby an, wenn alles durch den Geilomaten gedreht wird. Es trägt 0 zur Lösung bei, wenn man jede Differenzierung dadurch unmöglich macht, dass man alles bis aufs Äußerste überzeichnet. Lasst den Scheiss und sagt, wie es ist: Unfassbar traurig, vermeidbar, zum Plärren! Wie viel Tote kann sich welcher der Beteiligten leisten?

        Nein, ich habe kein Auto, ja ich fahre fast nur Fahrrad (und manchmal Zug).

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        1. Vielleicht kann man die Diskussion mit etwas zeitlichem Abstand weiterführen. Es mag etwas pietätlos erscheinen, das jetzt zu tun.

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          1. Vielleicht wäre es einfach angemessen, auch dem Verstorbenen gegenüber, wenn Du Deine Wortwahl im Text anpassen würdest.

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      2. Na ja, er wird ihn bestimmt nicht mit Absicht tot gefahren haben.
        Der Mann hätte lieber den Radweg benutzen sollen, mache ich im Zweifel immer als Radler.

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        1. Es gibt an der Stelle keinen Radweg. Dazu hatte Natenom ausführlich berichtet.
          Die Gemeinde hat auch das Radwegschild (blauer Lolli) entfernt.

          Und mit der Logik "hätte lieber nicht" hätte er wohl besser erst gar nicht mit dem Radeln begonnen und wäre im SUV sicherer gewesen...

          Er hat sich an die Regeln und Gesetze gehalten,

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          1. Doch, es gibt an der Stelle sehr wohl einen Weg, der sowohl von Fußgängern als auch Radfahrern genutzt werden kann. Ich selbst nutze diesen Weg mit dem Rad auch regelmäßig. Und so schlecht wie beschrieben ist er auch nicht, wenn auch sicher verbesserungswürdig. Aber auf jeden Fall eine sichere Variante.

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        2. Also ich war vorgestern vor Ort. Der Radweg ist eine Buckelpiste, die vielleicht mit einem Fully Freude macht - aber nicht mit so einem Trekkingrad-Rad wie Natenom es hatte. Folgerichtig wurde dort die Benutzungspflicht vor Jahren aufgehoben und an der Zufahrt ein Schild "Straßenschäden" aufgestellt. Dass die Bürgermeisterin Sabine Wagner allen ernstes sagt „Es ist ein guter Radweg.“ lässt vermuten dass sie ihn wohl eher aus der Windschutzscheiben-Perspektive her kennt.

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      3. Auf jeden Fall schade, dass die Kommentare hier nicht auf das zugrundeliegende Problem, sondern auf der sehr nebensächlichen, juristisch korrekten/falschen Definition eines Mörders rumreiten oder posthum Tipps wie "hätte mal besser den Radweg nutzen sollen" zum Besten geben.

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