Am 9. Juni wird Böblingens Gemeinderat neu gewählt. Die Wahlprogramme der meisten Parteien sind bereits in den Haushalten angekommen.
Wie zu jeder Wahl wollen wir von den Gemeinderatskandidaten und -kandidatinnen genauer wissen, wie sie die Mobilität in Böblingen einschätzen und was sie diesbezüglich in Böblingen vorhaben. Deswegen wurden folgende Fragen mit Bitte um Antwort an alle Kandidaten verschickt. Die Antworten werden auf dieser Seite veröffentlicht. Sie dienen als Orientierungshilfe beim Urnengang.
Vielen Dank für die Teilnahme!
- Haben Sie sich in der Vergangenheit schon mit Mobilität beschäftigt oder eingebracht?
- Wenn Sie an die Mobilität (Fußverkehr, Radverkehr, Auto, öffentlicher Nahverkehr) innerhalb Böblingens denken: Welches Projekt liegt Ihnen besonders am Herzen, bzw. was würden Sie gerne verändern oder aus Ihrer Sicht verbessern?
- Wie beurteilen Sie die Parkplatzsituation in Böblingen? Gibt es eher zu wenig oder zu viele Parkplätze?
Hinweis: Die Frage bezieht sich in erster Linie auf Autoparkplätze. - Wie zufrieden sind Sie mit der Infrastruktur des Fuß- und Radverkehrs in Böblingen?
- Fahren Sie selbst Fahrrad in Böblingen und zu welchem Zweck (Beruf, Besorgungen, Freizeit), bzw. warum fahren Sie nicht Fahrrad?
Hier die Antworten, sortiert nach Eingangsdatum:
Antwort von Enzo Gaeta, Platz 6, SPD
Haben sich bereits … eingebracht?
Ich war schon als Kind bei Protesten für den Deckel dabei, habe an einer Critical Mass teilgenommen und schreibe regelmäßig Einträge auf dem Mängelmelder. Sonst mache ich mir auch immer viele Gedanken zur Mobilität in Böblingen.
Welches Projekt am Herzen?
Mein Hauptanliegen ist die Verbesserung der Situation am Kreisverkehr der Wolfgang-Brumme-Allee, hier ist das Durchfahren für Radfahrende und das Durchgehen für Fußgänger*innen sehr gefährlich und Veränderungen wären meiner Meinung nach einfach umzusetzen.
Parkplätze?
Die Parkplatzsituation in Böblingen ist verbesserungsfähig. Leider sind die Tiefgaragen oft leer und auf den Straßen sind Autos auf Parkplatzsuche unterwegs. Hier kann das Parken in den Tiefgaragen kostenlos gemacht werden, wenn man im Gegenzug in der Innenstadt einkauft. Dadurch kann Platz für eine bessere Fahrrad- und Fußgängerinfrastruktur geschaffen werden. Gleichzeitig kommt es auch oft vor, dass die Parkplätze für Fahrräder am Mercaden voll sind und das Fahrrad auch mal im Regen steht, selbiges auch unter anderem am Paladion. Hier ist auch noch viel Luft nach oben.
Infrastruktur Fuß und Rad?
Die Infrastruktur wird in Böblingen immer besser, es ist aber noch viel Luft nach oben, gerade um den Schlossberg herum oder in der Wolfgang-Brumme-Allee. Aber wenn die Brücke über die Panzerkaserne und die Spitzkehre in Dagersheim fertig ist, ist wieder ein großer Schritt getan.
Selber Radfahren?
Ich persönlich pendle jeden Tag mit dem Fahrrad nach Sindelfingen zur Arbeit. Sonst fahre ich auch immer mit dem Fahrrad in die Stadt, sei es zum Sport, in die Kirche oder zum Einkaufen.
Antwort von Hannah Behm, Platz 3, Die Grünen
Haben sich bereits … eingebracht?
Ja, ich war in den letzten 5 Jahren bereits im Gemeinderat und die grüne Fraktion hat sich regelmäßig bei den Vorlagen für den Radverkehr stark gemacht. Wir haben auch verschieden Anträge zur Verbesserung des Radwegenetzes gestellt.
Welches Projekt am Herzen?
Ich würde mich sehr für getrennte Fuß- und Radwege einsetzen. Insbesondere in der Uferstraße an den Seen entlang kommt es bei gutem Wetter immer wieder zu brenzligen Situationen zwischen Fußgänger*innen und Radfahrenden.
Aber auch der ÖPNV muss verbessert werden. Nur ein zuverlässiger ÖPNV ist eine Alternative zum MIV.
Parkplätze?
In den Böblinger Parkhäusern gibt es ausreichend Parkplätze. Der Parkplatzsuchverkehr nach oberirdischen Parkplätzen lässt zwar vermuten, dass es zu wenig Parkplätze geben könnte, aber das ist nicht der Fall. In der Parkhäusern sind immer freie Plätze zu finden.
Infrastruktur Fuß und Rad?
Es ist immer noch sehr deutlich, dass Böblingen eine Autostadt ist. Die ersten Schritte in die richtige Richtung mit zum Beispiel dem Umbau des Elbenplatzes sind gemacht. Aber ist noch viel zu tun. Alle Verkehrsteilnehmenden benötigen ihren Raum, um sich konfliktfrei und sicher in Böblingen und Dagersheim bewegen zu können.
Selber Radfahren?
Ich bin eigentlich immer mit dem Fahrrad unterwegs: zur Arbeit, zum Einkaufen, zu sonstigen Terminen. Ein Auto benötige ich höchstens einmal im Monat.
Antwort von Lorenz Horlacher, Platz 12, SPD
Haben sich bereits … eingebracht?
Durch den Alltag beschäftige ich mich immer wieder mit diesen Thema. Es fällt auf, dass es oft viele unterschiedliche Konzeptionen gibt, die verwendet werden. Bei Kreuzungen sind teilweise diese für Radfahrer:innen eine Gefahr. Beim rechts abbiegen der Autofahrer:innen kann es vorkommen, dass nicht besonders auf die Radfahrer:innen geachtet wird. Hier finde ich das Modell am Elbenplatz ideal, mit der gesonderten Ampelschaltung, sowie Fahrspur, für den Radverkehr.
Welches Projekt am Herzen?
Wie bereits erwähnt, muss unbedingt weiter die Sicherheit für Radfahrer:innen verbessert werden. Heißt im Detail, dort wo es Radwege gibt z.B. die Ampelschaltungen prüfen.
Zur Sicherheit gehört für mich ebenso komplizierte Verkehrsführungen zu vereinfachen, beispielsweise der Mercaden- Kreisel. Hier kommt es immer wieder zu Risiken für alle Beteiligten.
Die Überführung des Radverkehrs in der Panzerstr. ist ein wichtiges und sinnvolles, wenn auch kostenspieliges, Projekt. Da ich selbst sehr häufig an dieser Kreuzung stehe, spreche ich aus Erfahrung. Aufgrund der erhöhten möglichen Fahrgeschwindigkeit ist es nicht leicht die Panzerstraße sicher und zügig zu überqueren.
Generell bevorzuge ich separate Radwege, um auch den nötigen Sicherheitsabstand garantiert einzuhalten.
Gemeinsam mit dem VVS wäre eine stetige Überprüfung sinnvoll, um die Verbindungen des ÖPNV innerhalb Böblingen attraktiver zu gestalten. Busfahren sollte belohnt werden, z. B. mit einem Rabatt an Samstagen. Dies könnte helfen samstags die Straßen zu beruhigen.
Parkplätze?
Zu den Kernzeiten ist es teils schwierig einen Parkplatz zu finden (Postplatz, Künstlerviertel, Flugfeld,…).
Leider gibt es auch für Fahrräder in der Innenstadt noch recht wenig sicherere Abstellmöglichkeiten, sowie auflade Möglichkeiten für E-Bikes.
Infrastruktur Fuß und Rad?
Böblingen hat sich in der Hinsicht in den letzten Jahren bereits deutlich weiterentwickelt (Ausbau Radwege, Bushaltestellen Bürgersteig angepasst,…). Hierfür möchte ich mich bei allen Beteiligten herzlich bedanken. Dennoch kann sich Böblingen auch hier Stück für Stück noch weiter verbessern. Jedoch sollte dies nicht auf einmal passieren- da wir ansonsten zu viele Baustellen verteilt haben. Die Verkehrssituation würde sich damit nur überstrapazieren. Das Gleichgewicht ist hier entscheidend.
Selber Radfahren?
In meinem Freundeskreis fahren sehr viele mit dem Fahrrad zur Arbeit. Durch meine nötige Flexibilität im Beruf bin ich etwas eingeschränkt und fahre daher nicht täglich. Zudem muss ich gestehen, dass ich derzeit kein eigenes Fahrrad besitze (keine Abstellmöglichkeit zuhause) und bei Bedarf mir eins leihe von Freunden.
Antwort von Alena Rudolph, Platz 7, Die Grünen
Haben sich bereits … eingebracht?
Ich fahre immer wieder auf CMs in unterschiedlichen Städten mit, habe auf der B14 in Stuttgart bei den Picknick-Demos mitgemacht und habe auch gerne schon Anmerkungen bei der Radkonzeption des Landkreises oder im Mängelmelder gemacht.
Welches Projekt am Herzen?
Für mich bedeutet Mobilität in Böblingen primär ein sicheres und zügiges Vorankommen. Gerade im Berufsverkehr leidet meines Erachtens nach die Sicherheit deutlich, da Auto- und Radverkehr zu selten getrennt voneinander verlaufen und Radfahrende einfach übersehen werden können. Sinnvolle Ampelschaltungen sowie getrennte Wege für Fuß- Rad- und Autoverkehr müssen hierfür verbessert werden.
Parkplätze?
In Böblingen gibt es eine ausreichende Anzahl an Parkhäusern. Parkplätze am Straßenrand sorgen nach meinem Erachten zu einer Unübersichtlichkeit im Straßenverkehr, weshalb ich auf die verstärkte Nutzung der Parkhäuser plädiere.
Infrastruktur Fuß und Rad?
Ich freue mich über neue Infrastrukturprojekte, wie bspw. die Brücke zum Radschnellweg an der Panzerkaserne. Es gibt jedoch noch viele Stellen in Böblingen, mit Handlungsbedarf. Beispielweise die Streckenführung in der Wolfgang-Brumme-Allee von Sindelfingen kommend, welche aktuell eine mehrfache Straßenquerung mit langen Wartefrequenzen an der Ampel vorsieht.
Selber Radfahren?
Ich bin das ganze Jahr in Böblingen mit dem Fahrrad unterwegs. Ob zu meiner Arbeitsstelle, meinen Hobbies oder dem Einkaufen. Dank einem Winterfahrrad mit Spikes, kann ich auch trotz fehlender Räumung bzw. Streuung der Radwege im Winter Rad fahren.
Antwort von Michael Stürm, Platz 8, SPD
Haben sich bereits … eingebracht?
Da ich sehr viel Fahrrad fahre, beschäftigt mich das Thema Mobilität in Böblingen und Umgebung tagtäglich. Persönlich eingebracht habe ich mich bisher noch nicht.
Welches Projekt am Herzen?
Generell liegt mir am Herzen, den Verkehrsraum in Böblingen gerechter unter den Beteiligten (Auto, Fahrrad, Fußgänger) zu verteilen. Aus Sicht der Radler gibt es trotz Fortschritten in den vergangenen Jahren noch viel zu verbessern: Radweg in der Tübinger Straße, Stuttgarter Straße, Sindelfinger Straße …, manche Gefahrenstelle müsste entschärft werden (Mercaden-Kreisel) und die eine oder andere Straße zur Fahrradstraße werden (Schönbuchstraße). Ein besser getakteter und vernetzter ÖPNV mit kostenlosen Innenstadtverbindugen könnte die Situation für die Fußgänger entspannen und den hausgemachten Autoverkehr verringern. Für die Autofahrer braucht es dringend ein attraktives Parkleit- und Tarifsystem, damit diese auf die vielen unbenutzten Tiefgaragenplätze aufmerksam werden.
Parkplätze?
Meiner Meinung nach gibt es in der Innenstadt zu viele Parkplätze außerhalb der Tiefgaragen. Dies verhindert, dass genügend Platz besteht, um den Straßenraum für alle Verkehrsteilnehmer gleichberechtigt nutzbar zu machen (z.B. obere Poststraße, Schlossbergring). Auch die Parksituation in den Außenbezirken wird aufgrund der steigenden Anzahl von Pkw zu einem zunehmenden Problem, das einer dringenden Lösung bedarf.
Infrastruktur Fuß und Rad?
In den vergangenen Jahren war in der Verwaltung und vielen Teilen des Gemeinderat der Wille sichtbar, die Situation für Fußgänger und Radler zu verbessern. Dennoch gibt es noch viel zu tun auf diesem Weg. Den eingeschlagenen Pfad gilt es daher auch in der nächsten Legislaturperiode mit Entschlossenheit weiterzugehen.
Selber Radfahren?
Ich fahre fast alle Wege in und um Böblingen mit dem Fahrrad. Der Lohn ist Bewegung, (nicht immer) frische Luft, (zumeist) freie Fahrt und stets einen Parkplatz am Zielort.
Antwort von Kerstin Froese, Platz 4, Die Grünen
Haben sich bereits … eingebracht?
Ja. Seit 2019 gehöre ich dem Böblinger Gemeinderat an und sehe Konzepte für Fuß- und Radverkehr, sowie für den ÖPNV als meine Schwerpunkte an. An dem ersten Böblinger Fußverkehrscheck habe ich aktiv teilgenommen. Insbesondere setze ich mich für angenehme und sichere Schulwege zu Fuß und mit dem Fahrrad ein. Generell finde ich Städte schöner und mit höherer Aufenthaltsqualität, in denen viel Platz fürs Zu-Fuß-Gehen und Radeln ist. Dafür setze ich mich auch in Böblingen ein.
Welches Projekt am Herzen?
Ich möchte, dass jedes Kind sicher zu Fuß und/oder mit dem Fahrrad zur Kita und zur Schule gelangen kann, so dass Eltern-Auto-Taxis überflüssig werden. Ein ganz wichtiger Punkt für mich ist, dass man nicht so lange an roten Fußgänger- und Fahrradampeln warten muss. Das macht keinen Spaß und setzt ein falsches Zeichen (mangelnde Wertschätzung). Hier sollte Vorrang fürs Laufen und für Fahrräder geschaffen werden.
Fahrrad- und Fußwege müssen im Winter ebenso geräumt werden wie die Straßen. Hier darf nicht der Schnee von den Straßen hingeschippt werden.
Ebenfalls muss dringend die Abstimmung von S-Bahn und Böblinger Bussen verbessert werden. Wie oft stehe ich am Böblinger ZOB mit vielen anderen Fahrgästen, die von der verspäteten S1 zum Bus hetzen, und sehe nur noch die Rücklichter des Busses zur Diezenhalde. Das muss sich verbessern lassen!
Parkplätze?
Danke für den Hinweis! Ich wollte schon schreiben, dass es an einigen neuralgischen Stellen zu wenig Fahrradstellplätze gibt, z. B. am Elbenplatz oder Postplatz. Oder dass, wenn es welche gibt, sie zu tief sind, so dass ich mit meiner Fahrradkette gar nicht richtig ans Fahrrad drankomme, z.B. am netto auf der Diezenhalde.
Autoparkplätze gibt es genügend in den städtischen Parkhäusern. Sie werden halt bloß nicht genutzt, weil es wohl manche Leute zu zeitaufwändig finden, ins Parkhaus zu fahren. Manche Städte wie Paris oder Kopenhagen haben es geschafft, ihre Innenstädte viel schöner und lebendiger zu gestalten, indem sie Autoparkplätze in breite Fuß- und Radwege mit mehr Grün umgewandelt haben. In Böblingen wird oft gesagt, das ginge nicht, weil wir schließlich nicht Paris oder Kopenhagen seien. Ja, stimmt, sind wir nicht, aber vielleicht wäre es hier sogar leichter, freundliche Stadtviertel entstehen zu lassen, weil wir kleiner sind? Und dann würden vielleicht örtliche Cafés und Geschäfte florieren, in denen man gerne verweilen würde?
Infrastruktur Fuß und Rad?
Im Großen und Ganzen bin ich ganz zufrieden mit den Fuß- und Radwegen, die ich im Alltag brauche. Allerdings bin ich auch erwachsen und habe keine Angst, wenn Autos mich in der Poststraße überholen, obwohl sie das nicht dürfen, oder zu wenig Abstand beim Überholen einhalten, wie z. B. in der Berliner Straße, wo der Radweg gestrichelt ist. Kindern würde ich das eher weniger zumuten wollen. Von daher ist noch viel zu tun an der Infrastruktur in Böblingen. Besonders die Tatsache, dass manchmal Radwege abrupt enden, wie z. B. die Postraße abwärts, ist unbefriedigend.
Darüberhinaus bin ich der Meinung, dass bei der Einrichtung von Baustellen die Radelnden und Zu-Fuß-Gehenden nicht gegenüber den Autos benachteiligt werden dürfen. Mit dem Auto kann ich einen weiteren Umweg leichter fahren als mit dem Fahrrad oder gar zu Fuß!
Selber Radfahren?
Ich bin Alltagsradlerin und fahre sowohl zur Arbeit als auch zum Einkaufen oder zu anderen Veranstaltungen fast immer mit dem Rad. Unser einziges Familienauto kommt zum Einsatz bei Großeinkäufen, im Urlaub oder wenn die Kinder weiter weg gebracht oder geholt werden müssen.
Antwort von Holger Chemnitz, Platz 9, SPD
Haben sich bereits … eingebracht?
Für mich als Pendler ist Mobilität ein wichtiges Thema, das mich täglich begleitet und beschäftigt. Normalerweise bin ich nach Tübingen mit dem Auto unterwegs (und frage mich, warum es bei den vielen zwischen den Städten pendelnden Menschen keinen direkten Bus gibt) – an schönen Sommertagen nutze ich aber auch das Fahrrad für den Arbeitsweg.
Welches Projekt am Herzen?
Die Bahnhofstraße sehe ich im Hinblick auf die Begegnung von Fußgängern und Radfahrern sehr kritisch, hier gibt es hohes Konfliktpotential. Als Fahrradfahrer fällt es mir selbst schwer, mich an die Schrittgeschwindigkeit zu halten. Eventuell gelingt es, den Radverkehr über die Karlstraße zu leiten, dann braucht es von dort eine Anbindung an das weitere Wegenetz. Das ist insbesondere Richtung Diezenhalde bis zum Radschutzstreifen nach dem Blitzer sehr suboptimal und muss verbessert werden.
Parkplätze?
Nach meiner Erfahrung gibt es in der Regel genügend Parkplätze. Da die Parkhäuser nur wenig ausgelastet sind schlagen wir vor, dass man in Kombination mit dem Einkauf dort kostenlos parken kann. Eventuell könnten dann auch einzelne Parkplätze entfallen, etwa um die untere Stadtgrabenstraße ganz autofrei zu machen. Als Bewohner des Flugfelds sehe ich die Parksituation hier sehr kritisch. Der Schotterparkplatz muss endlich mit einem ausreichend großen P+R Parkhaus bebaut werden. Spätestens wenn der Parkdruck mit Eröffnung des Klinikums weiter zunimmt braucht es endlich Anwohnerparkausweise auch für das Flugfeld.
Infrastruktur Fuß und Rad?
Zu Fuß lassen sich in Böblingen die meisten Ziele in der Innenstadt gut erreichen. Ich habe den Eindruck, dass die Umbauten für den Radverkehr – insb. in der Calwer Straße – zwar für viele Kontroversen gesorgt haben aber nicht viel Radverkehr aufnehmen. Mit fehlt eine Lösung für die Kernstadt. Daran müssen wir verstärkt arbeiten.
Selber Radfahren?
Die meisten Wege in der Stadt laufe ich, das ist je nach Strecke doch schneller als das Rad aus dem Keller zu holen und sehr sicher an- und abzuschließen. Etwas weitere Strecke fahre ich gerne mit dem Rad. Den Wocheneinkauf erledigen wir aber mit den (E-) Auto.
Antwort von Thorsten Breitfeld, Platz 2, CDU
Haben sich bereits … eingebracht?
Die CDU-Fraktion war als Mitglied der AG Mobilität bei der Formulierung der Mobilitätsziele für Böblingen intensiv beteiligt. Wir fordern, das die vorhandenen Flächen im öffentlichen Raum bedarfsgerecht unter allen Nutzergruppen aufgeteilt werden und stehen zu den beschlossenen Zielen in der Drucksache 21.7.2021 (21/096) : Ergebnisse aus dem Forschungsprojekt „Mobilität in Städten“ – und Mobilitätszielsetzungen
Welches Projekt am Herzen?
Die CDU Böblingen strebt danach, unsere Stadt zu einem Vorreiter und Mitgestalter innovativer, digitaler und bürgerfreundlicher Mobilitätskonzepte zu machen. Hierfür ist es unabdingbar, dass wir in Zukunft die verschiedenen Fortbewegungsmittel und -konzepte gleichberechtigt modernisieren, ohne dabei eine bestimmte Technologie zu bevorzugen. Vielmehr ist es entscheidend, dass sämtliche Verkehrslösungen ökologisch optimiert werden.
Der Verkehrsfluss in der Stadt muss mit gesundem Menschenverstand, KI und v2x (Vehicle to all, Smarte Verkehrsführung) optimiert werden, um die Erreichbarkeit aller Ziele zu ermöglichen.
Parkplätze?
Die vorhandenen Parkplätze in den Tiefgaragen müssen besser genutzt werden. Dies erfordert auch die Einrichtung eines „Mobilitäts-Dashboards“ im Rahmen der „Smart-City“-Initiative, das eine zentrale Anlaufstelle für alle Verkehrsinformationen bietet, darunter Parkplatzübersichten, Verkehrsdaten, Ladestationen und den aktuellen Verkehrsfluss. Dies wird einer der ersten Anträge der CDU-Fraktion in der neuen Legislaturperiode sein.
Infrastruktur Fuß und Rad?
Es ist noch deutlich Raum zum Verbessern! Deshalb fordert die CDU den Ausbau des bestehenden Radverkehrsnetzes, um den Umstieg auf Pedelecs oder Fahrräder einfacher und sicherer zu gestalten.
Selber Radfahren?
Ich bewege mich fast ausschließlich mit dem Fahrrad durch Böblingen. Eine Ausnahme ist der wöchentliche Einkauf von Lebensmitteln.
Antwort von Pascal Pause, Platz 4, CDU
Haben sich bereits … eingebracht?
Als Mitglied des ATUS (Ausschuss für Technik-, Umwelt- und Straßenverkehr) beschäftige ich mich regelmäßig mit der Mobilität in unserer Stadt. Ich bin als Vertreter auch Mitglied der AG Radmobilität und dort also ganz gezielt mit Verbesserungen für den Radverkehr in unserer Stadt beschäftigt.
Welches Projekt am Herzen?
Für uns als CDU, und auch für mich als Stadtrat, sind alle Mobilitätsformen gleichwertig. Von daher liegen mir auch alle Projekte gleichermaßen am Herzen. Ich denke wir müssen dringend am Verkehrsfluss in unserer Stadt arbeiten, davon profitiert nicht nur der MIV, sondern auch der ÖPNV und der Radverkehr. Hierfür setzen wir vor allem auf eine bessere Abstimmung der Ampelschaltungen untereinander, mit KI und v2x (Vehicle to all, Smarte Verkehrsführung) und einer gleichberechtigten Entwicklung des Straßenraums für alle Beteiligten. Um endlich den Parksuchverkehr zu reduzieren und ggfs. auch ein paar oberirdische Parkplätze umnutzen zu können (Die Parking Days zeigen ja immer, was alles möglich wäre), brauchen wir endlich ein funktionierendes Parkleitsystem, um unsere Parkhäuser auszulasten. Mit Radverkehrsampeln haben wir an einigen Stellen auch schon die Möglichkeit für verlängerte Ampelschaltungen für Radfahrerinnen und Radfahrer geschaffen, hier können wir noch besser werden.
Parkplätze?
Ich denke wir haben ausreichend Parkplätze, nur werden insbesondere die Parkplätze in Parkhäusern nicht ausreichend genutzt. Hierfür brauchen wir ein besseres Parkleitsystem, die Reservierung von Parkplätzen für Kurzzeitparker in den Parkhäusern nahe an den Ausgängen und eine stärkere Fokussierung und Kontrolle auf Kurzzeitparker auch auf den oberirdischen Parkplätzen. Damit gewährleisten wir, dass die Einzelhändler in unserer Stadt ausreichend Parkraum für Ihre Kunden haben, und wer länger parken möchte, kann das bequem im Parkhaus.
Infrastruktur Fuß und Rad?
Einige Fuß- als auch Radwege könnten in einem besseren Zustand sein, dieser Befund trifft leider auf vieles in unserer Stadt zu. Die Verkehrsachsen für den Fußverkehr empfinde ich als ausreichend und gelungen. Zentrale Radverkehrsachsen fehlen weiterhin in unserer Stadt. Mit der AR Radverkehr arbeiten wir an Möglichkeiten, wie wir diese sinnvoll in den bestehenden Straßenraum integrieren können. Das wird aber keine leichte Aufgabe und eine schwierige Abwägung.
Selber Radfahren?
ch selbst fahre auch Fahrrad in Böblingen, nutze auch regelmäßig das Angebot „Regiorad“, um insbesondere an den Bahnhof zu fahren und umgekehrt. Der Schwerpunkt dabei liegt auf meinen Freizeitaktivitäten.
Antwort von Frank Schubert, Platz 17, SPD
Haben sich bereits … eingebracht?
Ich muss zugeben, die individuelle Mobilität ist mir wichtig.Aber natürlich sollte man dort wo es möglich ist ( z.B. Pendler zur selben Arbeitsstelle, o.ä. ) Fahrgemeinschaften bilden. Den ÖPNV nutze ich innerhalb Böblingen relativ wenig, finde aber durchaus, dass er finanziell gefördert und ausgebaut gehört. Und auch die Reaktivierung der Schönbuchbahn war richtig!
Welches Projekt am Herzen?
Dass die Autofahrer nicht generell verteufelt werden. Ich bin für ein Miteinander mit Respekt und Rücksichtnahme, anstelle von immer mehr Verboten und Regulierungen seitens der Stadt, durch das Ordnungsamt, unter der Berufung auf die STVO. Musterbeispiel ist das, an dieser Stelle für mich überflüssige Überholverbot, vom Plattenbühl rauf zum Postplatz. Es gibt Ecken in Böblingen an denen ich mich als Radfahrer unsicherer fühle als an dieser Stelle: auf den „Radwegen“ in der Karlstraße, oder Breitensteiner Straße zum Beispiel, oder am Herdweg.
Parkplätze?
In gewissen Bereichen, z.B. Flugfeld gibt es eher zu wenig Parkplätze, insbesondere im Bereich des Medicums.
Und auch den Rückbau in der Stadtgrabenstraße sehe ich durchaus kritisch, siehe den Wegfall vom Café „Seelenschmeichler“ oder demnächst der „Metzgerei Jaiser“…
Infrastruktur Fuß und Rad?
Wenn ich an den wenig frequentierten und viel zu breiten „Fahrrad Highway“ in der Calwer Straße denke, bin ich eher unzufrieden.
Auch der Radschnellweg von Ehningen nach Böblingen müßte nicht unbedingt „Autobahnmäßig“ ausgebaut sein, nur damit ein paar übermotivierte E-Biker eventuell ein paar Minuten schneller ihr Ziel erreichen, und man sich als „normaler“ Fahrradfahrer als unbeliebtes Hindernis vorkommt.
Und auch über die Notwendigkeit einer Brücke über die Panzerstraße ließe sich, wie ich finde durchaus streiten. Macht aber keinen Sinn mehr, da die Maßnahme beschlossen ist und wohl auch durchgezogen wird.
Die Regelung am Elbenplatz mit der „Vorrang Ampelschaltung“ für Radfahrer finde ich hingegen durchaus sinnvoll, wobei der Radweg insgesamt ja immer noch nicht durchgängig ist, da man schon beim „Klückskind“ und vorbei an der Volksbank wieder auf die Straße oder den Bürgersteig ausweichen muss(?)
Selber Radfahren?
Ich bin 40 Jahre sowohl im Sommer als auch im Winter mit dem Rad zur Arbeit gefahren, und auch sonst sehr viel mit dem Fahrrad unterwegs, und würde mich als bekennenden Ganzjahresfahrradfahrer bezeichnen. Trotzdem gibt es durchaus auch Begründungen ein eigenes Auto zu besitzen, und dieses mitunter, auch ohne schlechtes Gewissen, zu benutzen.
Antwort von Markus Helms, Platz 2, Die Grünen
Haben sich bereits … eingebracht?
Ja, Mobilität ist eines meiner Herzensthemen. Ich bin seit 1994 im adfc, war auch schon Tourenleiter bei den adfc-Wochenend-Touren. Ich bin seit 1996 im VCD. Ich engagiere mich ehrenamtlich für StadtMobil CarSharing. Ich bin Bahnfahrer, CarSharer, Radfahrer, Fußgänger, ÖPNV-Nutzer. Im GR bin ich in der AG Mobilität. Ich nehme regelmäßig an der AG Radverkehr teil.
Welches Projekt am Herzen?
Sicherheit für Fußgänger und Radfahrer ist wichtig: Rad- und Fußwege müssen so sein, dass Eltern ihre Kinder unbesorgt in der Stadt umherlaufen und umherfahren lassen. In Bereichen mit vielen Fußgängern benötigen wir getrennte Radwege. Der Busverkehr muss zuverlässig sein (auch abends und am Wochenende). Geteilte Mobilität hilft der Verkehrswende, also einfachen Wechsel der Mobilität ermöglichen. Gute, sichere Radwege sind extrem wichtig. Dabei müssen wir Radfahrer aber auch Rücksicht auf andere nehmen, denn nicht alle Menschen können oder wollen Radfahren. In Böblingen wären getrennte Rad- und Fußwege notwendig, denn momentan gibt es zu viele Geisterradler und Gehwegradler.
Parkplätze?
In BB haben wir viele Parkplätze für Autos, insbesondere in den Tiefgaragen. Wir sollten die Benutzung der Parkhäuser einfacher machen (z.B. mit Kennzeichen-Erkennung, Apple-Pay an der Schranke, …), so dass weniger Autos im Straßenraum geparkt werden. In BB haben wir im Straßenseitenraum Parkplätze für Geheingeschränkte und für Anlieferungen. Diese werden oft fälschlich zugeparkt. In BB gibt es oft ein Zuparken von Geh- und Radwegen, so dass kritische Ausweich-Manöver von Radfahrern gefahren werden müssen und Kinderwagen, Rollatoren, etc. nicht vorbeikommen.
Infrastruktur Fuß und Rad?
Es ist schon besser geworden. Aber es ist noch viel Luft nach oben. Mir fällt besonders auf, dass der Fluss für den Radverkehr nicht gegeben ist. Wer die neuen Radweg nutzt, steht als Radfahrer zu oft bei Rot. Für Fußgänger werden einige Stellen (z.B. Klückskind, Uferstraße, …) als unsicher empfunden. Es gibt noch viele Radwege mit Dooring-Unfall-Potential. Die Mischung aus Zweirichtungsradwegen, Einrichtungsradwegen, Gehweg-Fahrrrad-frei-Kombi, Fußgängerzone-Fahrrad-Schrittgeschwindigkeit und weiteren Challenges macht es vielen Böblinger*innen schwer, die Regeln zu verstehen und einzuhalten.
Selber Radfahren?
Ja, täglich. Ich bin Alltagsradler und erledige fast alles mit dem Rad. Ich habe mein Auto verkauft.
Antwort von Uwe Krempels, Platz 16, CDU
Haben sich bereits … eingebracht?
Als Verkehrsteilnehmer und Böblinger beschäftigt man sich zwangsläufig mit den Konzepten und Aktivitäten der Stadt. Meine Meinung und Selbsterfahrungen habe ich bisher in persönlichen Gesprächen mit unserem Bürgermeister und in CDU internen Workshops zum Theme Mobilität einbringen können.
Welches Projekt am Herzen?
Fahrrad: Radschnellwege sind ein gutes Konzept nur leider nicht zu Ende gedacht bzw. die Lücken nicht geschlossen.
Radwege sind zum Teil in erbärmlichen Zustand = Gefahrenquellen und für viele damit kein Anreiz das Rad zu verwenden.
Busse: Viel zu unpünktlich. Dies ist ein großes Problem wenn Umgestiegen werden muss.
Auto: Zum Vermeiden von Abgasen und Lärm gehört auch eine optimierte Verkehrsleitung unter Nutzung der heutigen technischen Möglichkeiten. Für den Anfang würde auch schon eine simple grüne Welle hilfreich sein um die Autos schneller von der Strasse zu bekommen.
Parkplätze?
Es gibt genug Parkplätze und Parkhäuser in Böblingen. Sie werden aber nicht gut genutzt auch weil sie nicht gut „angeboten“ werden.
Mangelde Kontrolle führt ausserdem zu wilden Parkorgien auf allen denkbaren Flächen, Gehwegen, Radwegen.
Infrastruktur Fuß und Rad?
Wie schon erwähnt, gibt es gute Ansätze in Böblingen aber oft ist man auf halben Weg stehen geblieben.
Selber Radfahren?
Da ich kein Auto besitze, erledige ich in Böblingen und näheren Umgebung alles zu Fuss oder mit dem Fahrrad.
Wenn notwendig und nicht vermeidbar habe ich aber auch Zugriff auf ein E-Auto.
Antwort von Gabi Nieß, Platz 25, CDU
Grundsätzlich bin ich für ein gedeihliches und gleichberechtigtes Nebeneinander von Autos, Radfahrern und Fußgängern.
Ich selbst bin eine Schönwetterfahrerin mit dem Fahrrad, vor allem in der Freizeit, also lieber im Grünen oder für kleinere Besorgungen oder Arztbesuche in der Stadt, super, denn dann gibt es keine lästige Parkplatzsuche.
Wenn es nach mir ginge, dann müsste in der Bahnhofstraße der Radverkehr ganz verboten werden oder die Radfahrer müssten absteigen und schieben, denn als Fußgänger muss man hier um Leib und Leben fürchten, anscheinend treffen sich alle rücksichtslosen Radfahrer in der Bahnhofstraße.
Unser Radwegenetz ist sicher nicht sehr optimal, auch ist es ärgerlich, dass man als Radfahrer so lange an Fußgängerampeln warten muss und die Radspur mal auf der einen, dann auf der anderen Straßenseite verläuft.
Total überdimensioniert ist der doppelte Radweg vor der Calwer Brücke, es fahren kaum Radfahrer, die Autos stehen aber in der Schlange und pusten Abgase in die Luft. Gefährlich ist der Radweg in der Karlstraße, wo die Radfahrer von beiden Seiten von Fahrzeugen in die Zange genommen werden. Ich würde hier nie mit dem Rad fahren und man sieht auch nicht viele Radler auf diesem Radweg. Genauso unbefriedigend ist die Radweglösung auf der Tübinger Straße, da mündet der Radweg an der Schule plötzlich auf der Straße. Ein Glück passen da wohl die Verkehrsteilnehmer gegenseitig auf sich auf und es ist noch nichts Schlimmeres passiert. Da die Platzverhältnisse hier sehr begrenzt sind, habe ich keine Ahnung von einer besseren Lösung.
Natürlich gibt es in jeder Innenstadt zu wenig Parkplätze und ohne Parkraum tun sich unsere Ladengeschäfte schwer zu überleben. Siehe Metzgerei Böhm in der Stadtgrabenstraße und das kleine Blumengeschäft in der Brunnen- bzw. Klaffensteinstraße. Kein Mensch fährt in die Höfle Tiefgarage um einen Blumenstrauß zu kaufen und auf dem Fahrrad ist das eine heikle Sache den Strauß unbeschadet zu transportieren.
Mein Mann ist 83 Jahre und ich weiß nicht wie lange er noch Rad fahren kann, er ist schon ein paar Mal gestürzt, meistens über eine Bordsteinkante, also wird für alte Menschen das Auto oder die Öffentlichen, sofern sie überhaupt fahren, das Mittel der Fortbewegung bleiben.
Toll, dass Sie sich engagieren und am Ball, bzw. auf dem Pedal bleiben.
Antwort von Dr. Detlef Gurgel, Platz 1, FDP
Haben sich bereits … eingebracht?
entschuldigen Sie die späte Antwort, aber Sie erwischen mich gerade auf unserer Radtour von Passau nach Wien und zurück! 650km auf Spitzen-Radwegen! Ein Traum! Morgen geht’s nach Krems und Mittwoch sind wir wieder in BB!
In BB würde ich gern die Radwege und Fußwege innerorts aufeinander abstimmen und verbessern! Die Infrastruktur muss dringend verbessert werden! Das passt einfach nicht! Das wäre besonders wichtig, da die letzte Meile oft das Problem ist für den Alltagsverkehr ist!
Ich hoffe, dass die von mir favorisierte neue Murkenbachbrücke / Anbindung Baumoval gut wird!
Für die Calwer Str. müssen wir eine bessere Lösung finden! Der Dauerstau ist für keinen gut!
Parkplätze gibt es insgesamt genug.Punktuell kann das anders sein! Wir müssen unsere Parkgaragen besser nutzen, aber auch dem Einzelhandel Parkplätze belassen, sonst bricht uns da einiges weg!
Ich hoffe, das wir bald eine vernünftige Radtrasse nach Sindelfingen hinbekommen!
Wir machen vieles zu kompliziert und zu teuer! Wenn es um Millionen für die Entschärfung einer Spitzkehre nach Dagersheim geht, kann ich nur den Kopf schütteln! Solche Situationen gibt’s auf dem Europaradweg R1 oder R6 zuhauf! Ein bisschen Radfahren sollte man auch können bzw. langsam tun und dort deutlich beschriften und beleuchten! Ich würde an diesen Stellen gern das Geld in die Verbesserung an vielen anderen Stellen in der Stadt stecken. Es tut überall bitter Not! Wir geben oft für Einzelmaßnahmen zu viel Geld aus! Das schadet auch dem Image des Radverkehrs!
Beste Grüße vom R1!
Antwort von Sigrid Klemm, Platz 6, FDP
Haben sich bereits … eingebracht?
Im Rahmen meiner Tätigkeit im Elternbeiratsvorstand war das Thema ‚Sichere Schulwege‘ immer wieder auf der Agenda. Wo viele unterschiedliche Verkehrsteilnehmer (Fußgänger, Radfahrer, Busse und Autofahrer) aufeinander treffen, muss für auf jeden Rücksicht genommen werden. So haben wir durchgesetzt, dass ein Zebrastreifen in der Zeppelinstrasse etabliert wird, der ein sicheres Überqueren der busfahrenden Schüler ermöglicht.
Welches Projekt am Herzen?
In den letzten 5 Jahren hat sich viel beim Thema Radwege in Böblingen getan. Viele Lücken wurden geschlossen und haben das Radfahren sicherer gemacht. Dennoch gibt es bei den Kreiseln an der Brummeallee und an der Brummeallee selbst noch Bedarf, da hier ein sicheres Überqueren für Radfahrer (und Fußgänger) oft vom guten Willen der Autofahrer abhängig ist.Auf der anderen Seite muss man aber auch die Situation an der Calwer Strasse im Blick haben. Hier wurden überbreite Radwege geschaffen, die zu Lasten der Autofahrer gehen. Der tägliche Stau an der Stelle ist ärgerlich und bedarf einer Überarbeitung der Verkehrssituation.
Parkplätze?
Vielleicht gibt es genug Parkplätze, aber nicht immer an den richtigen Stellen. Das Ärztehaus am Flugfeld ist ein Beispiel, wo erreichbare und nahe Parkplätze Mangelware sind. Das Thema Stadtgrabenstrasse und der Wegfall der dortigen Parkmöglichkeiten führt zum Wegzug von Geschäften. Hier sollte bei Planungen darauf geachtet werden, dass ausreichend Parkraum vorhanden ist, damit Menschen die Geschäfte gut ereichen können. Nicht jeder ist so mobil, dass er weit laufen oder fahradfahren kann.
Infrastruktur Fuß und Rad?
Wie gesagt, hier hat sich schon einiges getan. Den wunden Punkt Brummeallee habe ich bereits oben erwähnt. Hierzu gehört auch die Situation der Fußgänger und Radfahrer in der Sindelfingerstr., wo auf beiden Straßenseiten zu wenig Platz für beide Gruppen ist.
Selber Radfahren?
Aufgrund der Parksituation fahre ich für kleinere Besorgungen oder auch zum Arzt mit dem Fahrrad in Böblingen. Da bin ich schneller und flexibler als mit dem Auto – selbst wenn es regnet und man noch die Regensachen an-und ausziehen muss. Da ich in Sindelfingen arbeite, kann ich mit dem Fahrrad zur Arbeit fahren. Aufgrund der Distanz ist das sehr oft sogar gleich schnell wie mit dem Auto. In der Freizeit mache ich auch schon mal die ein oder andere Radtour, aber für mich ist mein Fahrrad in erster Linie ein Alltagsverkehrsmittel.
Antwort von Gerlinde Feine, Platz 1, SPD
Haben sich bereits … eingebracht?
Seit ich Gemeinderätin bin, arbeite ich im ATUS (Ausschuss für Technik, Umwelt und Straßenverkehr) und in der AG Mobilität mit. Auch in anderen Arbeitsgruppen, bei denen ich Mitglied bin, spielt das Thema eine große Rolle, etwa bei der Entwicklung des IBM-Areals auf dem Rauen Kapf zum Wohngebiet, bei den Vorgaben für städtebauliche Projekte in der Unterstadt oder auf dem Flugfeld und natürlich auch beim Lärmschutz. Seit meinen Amtsblattartikel zum Thema Radverkehr habe ich mehrfach mit Bürger:innen Wegstrecken mit dem Rad abgefahren, die als problematisch empfunden wurden, und konnte mit diesen Erfahrungen viele Verwaltungsvorschläge besser beurteilen. Dabei ist Mobilität durchaus ambivalent: Sie ermöglicht Wohlstand, Bildung und Fortschritt, kann aber gleichzeitig zur Belastung für die Umwelt und die Gesundheit werden. Mir ist es bei Entscheidungen wichtig, alle Vor- und Nachteile sorgfältig abzuwägen und gute Lösungen für den Klimaschutz und die Aufenthaltsqualität in der Stadt zu finden.
Welches Projekt am Herzen?
Ich wünsche mir ganz eigennützig, dass die Lücken im Radwegenetz um den Schlossberg rasch geschlossen werden (z.B. Obere Postraße). Das Abbiegen und Kreuzen am Postplatz sollte für Zweiräder und Fußgänger sicherer werden; das gilt aber auch für die Wolfgang-Brumme-Allee und den Übergang zum Flugfeld. Es kann nicht sein, dass Radwege immer wieder durch Parkplätze unterbrochen werden.
Wir sind dabei, ein Radwegenetz aufzubauen, das es sicherer und einfacher macht, mit dem Fahrrad durch die Stadt zu kommen. Die Informationen über Radwege, evtl baustellenbedingte Umleitungen usw. sollten auf der Homepage der Stadt eigens ausgewiesen werden. Evtl. könnte man auch eine App anbieten, mit der sich weniger Ortskundige rasch zurechtfinden und die für sie beste Radverbindung finden (zB Vermeiden von Steigungen oder stark frequentierten Strecken).
Parkplätze?
Es gibt fast überall ausreichend Parkplätze, nur werden die Kapazitäten oft nicht sinnvoll genutzt. Grundsätzlich müssen wir die Parkhäuser attraktiver machen und die oberirdischen Parkzonen in der Innenstadt drastisch reduzieren. Das geht am einfachsten über die Gebühren und stärkere Kontrollen. An manchen Stellen könnten relativ kleine Maßnahmen große Effekte haben, z.B. in der Altstadt. Das Parkhaus unter dem Marktplatz ist nur während der Öffnungszeiten des Rathauses wirklich barrierefrei zugänglich. Abends und am Wochenende müssen alle, die weniger mobil sind (vom Kinderwagen bis zum Rollstuhl) „oberirdisch“ halten können. Hier würde eine intelligente Schließanlage oder eine andere barrierefreie Verbindung zwischen Parkhaus und Marktplatz / Schloßberg helfen.
Auf dem Flugfeld fehlt eine gute Parklösung (der Schotterparkplatz ist es aus verschiedenen Gründen nicht); hier muss die Stadt alle möglichen Verhandlungsspielräume gegenüber dem Zweckverband nutzen, um eine gute Lösung besonders für das Medicum zu erreichen.
Beim Postareal wurde die Anzahl der Stellplätze auf 0,5 pro Wohnung festgelegt. Das kann dann gut funktionieren, wenn der ÖPNV, Carsharingprojekte und andere Alternativen zum MIV vorhanden sind.
Infrastruktur Fuß und Rad?
Gerade weil ich selbst viel mit dem Rad unterwegs bin, weiß ich: Hier ist noch viel zu tun! Die Aufteilung des Straßenraums bevorzugt das Auto an vielen Stellen mehr als nötig. Oft sind Räume für Fuß- und Radverkehr als Stellfläche zweckentfremdet (vom E-Scooter bis zum Camper). Die Topographie ist gelegentlich herausfordernd; hier könnten Wegeverbindungen und „Aufstieghilfen“ Abhilfe schaffen. Ich könnte mir gut vorstellen, die Friedrich-List-Straße oder die Landhausstraße vorrangig für den Radverkehr auszuweisen. An Schulen und anderen öffentlichen Plätzen (zB Silberweg) könnte ich mir Servicestationen vorstellen, wenn man schnell ein Werkzeug oder eine Luftpumpe braucht. Mehr überdachte oder gar abschließbare Unterstellmöglichkeiten an solchen Orten wären gut.
Ich finde die vielen Angebote toll, die seitens des ADFC und anderer Initiativen gemacht werden, um für das Fahrrad zu werben bzw. Fahrräder sicher zu machen. Schön wäre es, wenn der Fachhandel und damit verbunden auch Fachwerkstätten sich hier wieder stärker ansiedeln würden.
Selber Radfahren?
Ich benutze das Fahrrad, wann immer es möglich ist, für dienstliche und private Strecken in der ganzen Stadt. Schon jetzt freue ich mich aufs Stadtradeln, das zusätzlich anspornt, so oft wie möglich das Auto stehen zu lassen. Unser Team der Evangelischen Kirche Böblingen wird es auch in diesem Jahr wieder geben.
Mir fällt allerdings auf, dass die Zahl derer, die nicht oder nur sehr unsicher Fahrrad fahren können, wieder zunimmt. Über die Ursachen könnte man spekulieren. Viel wichtiger ist es aber aus meiner Sicht, die Leute buchstäblich „aufs Rad zu setzen“.
Antwort von XXX, Platz X,
Haben sich bereits … eingebracht?
Welches Projekt am Herzen?
Parkplätze?
Infrastruktur Fuß und Rad?
Selber Radfahren?
Radwege sind nicht durchgängig (hören unvermittelt auf oder beginnen ebenso), rote Markierungen an Kreuzungen sind den Autofahrern häufig unbekannt oder sind schlecht zu erkennen, da abgenutzt.
Autos fahren z.B. häufig auf dem Fahrradweg (von Holzgerlingen kommend beim REWE Center, Abzweigung Feuerwehr) und denken wohl, das wäre immer noch die Abbiegespur.