Die Auswertung des ADFC-Fahrradklimatests ist nun da. Er bescheinigt der Stadt Böblingen eine leichte Verschlechterung von 3,6 im Jahr 2020 auf 3,7 auf einer Skala von 1 bis 6. Hier das Ergebnis als PDF.
Am interessantesten finde ich Seite 8 und 9, wo jeder einzelne Aspekt mit 2020 verglichen wird. Zusammengefasst heißt das, dass außer den Leihfahrrädern jede Kategorie entweder gleich oder schlechter bewertet wurde als noch vor zwei Jahren.
Die drei Bereiche mit der deutlichsten Verschlechterung sind „Werbung für das Radfahren“, „Medienberichte“ und „Fahrradförderung in jüngster Zeit“. Das heißt, die Öffentlichkeit nimmt keine Aktivitäten bei der Förderung des Radverkehrs wahr. Für all diejenigen, die behaupten, dass Böblingen etwas für den Radverkehr tue, ist das eine schallende Ohrfeige.
Ich bin erstaunt, wie präzise der Fahrradklimatest die Situation in Böblingen wiedergibt. Vor zwei Jahren gab es einen deutlichen Aufschwung – Böblingen wurde sogar als Aufsteiger gefeiert – begründet durch den Umbau des Elbenplatzes. Es machte sich eine gewisse Euphorie breit. Die Hoffnungen waren groß.
Jetzt, zwei Jahre später, hat sich nichts fast nichts getan. Ok, die Unterführung Schickardstraße wurde nach einem Unfall vorbildlich umgestaltet uns es gab hier und da kleine Schmankerl für die Radler, aber dass die Stadtverwaltung nun eine Wende hinlegt, ist nicht erkennbar. Zudem wurden sogar Radwege zurückgebaut und an den vielen Baustellen wurde der Radverkehr sich selbst überlassen. Hier ein typisches Beispiel:
Ich finde, die Bewertung von 3,7 ist vollkommen gerechtfertigt und nachvollziehbar. Zum Glück kam die Stadtverwaltung nicht auf die Idee, den Elbenplatz wieder rückzubauen. Aber in diesen Tagen weiß man nie. Alles in allem eine gerechtfertigte Ohrfeige für die, die behaupten, dass es in Böblingen mit dem Radfahren aufwärts gehe.