Die Stadt Kopenhagen wirbt aktiv um die Planer der Böblinger Mercaden. Eines der Kopenhagener Hauptprobleme ist der ausufernde Radverkehr ([1]). „Die Leute stehen nicht mehr im Stau, hören demnach kein Radio und können nicht durch Werbung vollgetextet werden. Der örtliche Einzelhandel beklagt sich bereits heftig.“, so die Aussage. Außerdem sei „die zunehmende Fitness älterer Mitbürger durch Radfahren besorgniserregend“. Die dänische Rentenkasse ächzt unter den immer älter werdenden Bürgern. „Sie werden einfach nicht krank“, so der Wortlaut. Erste Ideen zur Umwandlung Kopenhagens in einen Luftkurort kommen auf. „Das muss strikt unterbunden werden!“ ist von der Stadtverwaltung zu hören.
Die Herangehensweise Böblingens zur Eindämmung des Radverkehrs sei vorbildlich. Die Idee, die jüngst eröffneten Mercaden ohne Abstellplätze für Fahrräder auszustatten, sei „schlicht und einfach genial“, und „darauf wären wir nie gekommen“, hört man.
Erste Exposés vergangener Projekte wurden bereits ausgetauscht und stehen dieser Webseite exklusiv zur Verfügung ([2]). In Böblingen existiert auch ein Geheimplan zur scheinbar besseren Anbindung an den Schienenverkehr ([3]), den Kopenhangen ebenfalls übernehmen möchte.
In Kopenhagen blickt man mit Bewunderung auf die Planungsleistung in Böblingen der letzten 30 Jahre, die man als „wegweisend“ bezeichnet. Stadtplaner reden vom „Böblinger Model“, das bereits Einzug in die Fachliteratur gefunden hat. Reuig bedauert man hier in Kopenhagen die eigene Fehlentwicklung.
J.S.