Kurzprotokoll der 81. AG Radverkehr

Am 19.10.2021 fand die 81. AG Radverkehr statt. Wegen Corona hatte man sich für eine Lokation im Freien entschieden. Die eigentlich geplante anschließende Radtour zu neuralgischen Punkten in Böblingen wurde aus Zeitgründen abgesagt.

Anwesend waren Herr Bader und Herr Weidmann vom Tiefbauamt, Frau Gaietto vom Ordnungsamt, Frau Rummert und Herr Gremler von Amt für Stadtentwicklung, sowie Frau Krause als Beauftrage für klimafreundliche Mobilität.

Zuerst wurden die Punkte besprochen, die wir von Radeln in BB angemeldet hatten, siehe Böblingens Top Ten. Hier die Ergebnisse kurz zusammengefasst:

  • Grüner Pfeil: Es werden Kreuzungen geprüft, wo ein grüner Pfeil angebracht werden kann. Tipps von Radlern werden gerne angenommen.
  • Überholverbot von Radlern in der Poststraße: dazu ist die Straße zu breit und es gibt keine Engstelle. Kommt also nicht.
  • Parkplätze vor dem Kieser/Herrenberger Straße: Es werden weiße Linien aufgemalt. Dann hoffentlich besser.
  • Sindelfinger Straße: Wird 2023/24 neu gestaltet. Die Pläne sollen in der Rad AG vorgestellt werden.
  • Unterführung Schickardstraße. Evtl. wird die Beleuchtung verbessert. Der Vorschlag, die Kurve etwas vorzuziehen, also weiter vor der Tunneleinfahrt, wurde abgelehnt. Angeblich, weil Autofahrer aus der nächsten Einfahrt kommend, Radelnde nicht rechtzeitig erkennen. Seltsames Argument.
  • Es kamen allgemeine Beschwerden, dass Radelnde von Autos angehupt werden, wenn z.B. ein Gehweg mit „Radfahrer frei“ gekennzeichnet ist. An diesen Stellen sollen verstärkt Rad-Piktogramme auf die Straßen gemalt werden, damit Autofahrer Bescheid wissen.
  • Radweg Herrenberger Straße stadteinwärts auf Höhe des Spargelstandes. Polizei sagt, dass 70 ok sind. Der Radweg soll evtl. dort mit Barken abgegrenzt werden. Wird noch geprüft, ob man dann auch noch Schnee räumen kann.
  • Verkehrssituation Schönuchstraße, stillgelegte Murkenbachbrücke. Das gesamte Verkehrsgeschehen muss betrachtet werden. Zu Schule-Aus-Zeiten herrscht dort Chaos. Hilfreich wäre auch, die Parkplätze gegenüber des Baumovals abzuschaffen und einen Radweg einzurichten. Die Verantwortlichen zeigten dafür wenig Begeisterung – dann würde man den Autofahrern weh tun.
  • Hanns Klemm Straße: (War ein Fehler von mir, ich meinte eigentlich Rudolf Diesel Straße). Hulb ist bekanntermaßen schlecht. Herr Gremler von der Hulb erstellt ein Konzept.
  • Mercadenkreisel: Bleibt erst mal so. Soll langfristig einspurig werden.
  • Tierheimkreuzung: Die Beschilderung ist in der Tat falsch, wie auch Herr Frerot vom Landratsamt bemerkte. Bader: Auch wenn eine Korrektur kommt, wird der Radverkehr nachrangig ausgeschildert. Vorschlag aus dem Raum: Kontaktschleifen für Radelnde, die dann eine grüne Durchfahrt ermöglicht. Keine Aussage, ob das gemacht werden könnte.
  • Winterdienst: Soll wohl besser werden. Das Winterdienstkonzept wird mit dem Protokoll verschickt.
  • Elbenplatz: Es wird mehr Radständer geben, allerdings am Rand.

Die Besprechung dieser Punkte hat den größten Teil der Zeit beansprucht. Anschließend hat Frau Krause die zurückliegenden Aktionen dieses Jahr Revue passieren lassen, unter anderem die Lastenrad Roadshow und die Vorstellung der Radachsen.

Zuletzt stellte Herr Gremler einige Planungen vor, wie z.B. Radwege auf der Hulb oder die Tübinger Straße zwischen Südbahnhof und Freiburger Alle. Die Projekte sind allerdings noch nicht vorzeigefähig.

Zusammenfassend kann man sagen: die Stadtverwaltung gibt sich Mühe, bei Neubauprojekten die Radelnden zu berücksichtigen. Bestehende Infrastruktur wird eher nicht angefasst, schon gar nicht zum etwaigen Nachteil von Autofahrern. Solange Eingriffe Niemandem zur Last fallen, wie zum Beispiel grüne Rechtsabbiegerpfeile, kann man auf Besserung hoffen. Allzu häufig fällt jedoch der Satz: „Radverkehr nachrangig“. Für eine Verkehrswende ist das zu wenig.

Interessant wird es bei der Umsetzung der Radachsen. Dazu bedarf es an Platz für Radelnde, was sicher einige Parkplätze kosten wird, wenn man es vernünftig machen möchte. An bestehende Parkplätze traut sich die Stadtverwaltung jedoch nicht heran. Wir werden sehen, wie dieser Zwiespalt aufgelöst wird, und – ob die Radachsen überhaupt kommen.

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