Dieser Leserbrief erschien am 29.7.2015 in der Böblinger Kreiszeitung:
Radfahren ist die billigste innerstädtische Mobilität
Zum Leserbrief der „Rote Teppich auf dem Tannenberg“ vom 22. Juli.
Jörg Lanksweirt meint in seinem Leserbrief gegen das Radfahren, dass die Anschaffungskosten der E- Bikes von 700 Euro den „Benutzerkreis schwinden lässt“. Genau das Gegenteil ist richtig: Die Zahl der E-Bikes nimmt rasant zu! Dies ist ja auch nicht verwunderlich, denn Radfahren ist die billigste Art, sich innerstädtisch und schnell fortzubewegen. Bei Quadratmeterpreisen von 700 Euro ist allein der Stellplatz für ein Auto schon zehnfach so teuer. Und nicht nur der eigene kostet viel Geld, so muss Böblingen allein für die Sanierung der zwei Tiefgaragen von Kongresshalle und Schlossberg sieben Millionen Euro bezahlen. Für diesen Betrag könnten 10000 E-Bikes verschenkt werden. Aber, was gäbe es da für einen Aufschrei, zumal Schulen und Kindergärten wegen Pipifax-Beträgen (zum Beispiel für die Toilettensanierung) jedes Mal Aufstände machen müssen. Beim Auto kommt Sparsamkeit halt unter die Räder. Manche finden es lustig, Radler zu verunglimpfen, die sich körperlich betätigen („hechelnd, Zunge ausgerollt als roter Teppich“). Vergleichen Sie bitte mal 60 Jahre alte Autofahrer mit 60Jahren alten Radfahrern. Autofahrer verbrauchen Sprit, Radfahrer nur Kalorien. Nicht umsonst empfehlen die Krankenkassen, das Auto mal stehen zu lassen. Der Vorschlag, Stadtradlerkarten mit eingezeichneten Höhenlinien zum Nachfahren, ist lustig. Doch die Sicherheitsprobleme, zum Beispiel auf Böblingens Stadtautobahnen, der Brumme-Allee oder Herrenberger Straße, verschwinden damit nicht.
Jens S., Böblingen