(aus der Kreiszeitung vom 20.6.2015)
Einkaufen und Bummeln machen Spaß, wenn man in Ruhe zu Fuß die Straße queren kann, wenn keine parkenden Autos die Sicht versperren, wenn kein Lärm nervt, die Luft nicht nach Abgasen stinkt. Sind die Läden nicht alle unter einem Dach, sondern weit verstreut, dann ist das Fahrrad oder E-Bike das Mittel, das nicht im Stau steht, das überall parken kann, das innerstädtisch unschlagbar schnell ist, das leicht von einem Laden zum andern bewegt werden kann.
Leider ist die Böblinger Situation für Radfahrer eine der bundesweit miserabelsten (ADFC-Umfrage). Radler werden vergrault, das Auto wird so das Mittel der Wahl. Sitzt man aber erst im Auto, dann sind Breuninger oder der Discounter nicht mehr weit. Die Fixierung auf die Autofahrer als Kunden macht den Schlossbergring zur Blechwüste, damit unwirtlich.
Spaß, Flanieren und Autos passen nicht zusammen. Gehen Sie mal in die Innenstädte von Tübingen oder Konstanz: Dort stehen auf engstem Raum tausende Fahrräder von Kunden, so viele Autos kriegen Sie nicht mal auf dem Flugfeld unter. Und in Tübingen oder Konstanz ist es eine Freude, einzukaufen.
Übrigens, wer offen für Neues ist, sollte sich mal auf den vielen interessanten Seiten der Webpage „radeln-in-bb.de“ umschauen.
Hubert B., Böblingen