OB Lützner beantwortet Fahrradfrage zur Ost-West-Durchquerung

Die aktuelle Frage der Rubrik „Frag-den-OB“ bezieht sich auf den Zustand der Planung der Ost-West-Durchquerung durch Böblingen für den Radverkehr. Hier die Antwort des OB.
In einer GR-Sitzung im März 2015 wurde beschlossen, diese Durchquerung entlang der Friedrich-List-Str, Wolfgang-Brumme-Alle, Elbenplatz und Herrenbergerstraße zu führen, was nicht allen Beteiligten schmeckte. Einige hätten den Radverkehr gerne in die Landhausstraße, Talstraße und Schlotterbeckstraße verbannt, also raus aus dem Zentrum. Dabei ist gerade der Radverkehr zusammen mit dem Fußverkehr die einzig verträgliche Variante, in ein Stadtzentrum zu gelangen.
OB Lützner erwähnt, dass bei dieser Streckenführung einige Hürden zu meistern sind und zeitnah keine Lösung umgesetzt werden kann. Nicht wenige dieser Hürden wurden in jüngster Vergangenheit selbst errichtet. Zum Beispiel hat man am Elbenplatz lieber Parkplätze eingerichtet – die kaum genutzt werden – als einen vernünftigen Radweg zu etablieren. Platz wäre da gewesen. Oder der Volksbankkreisel mit seiner undurchsichtigen Radwegführung. Hürden, die durch umsichtige und nachhaltige Planung im Vorfeld hätten beseitigt werden können.
Die Wolfgang-Brumme-Allee und den Mercaden-Kreisel kann man aus Radfahrersicht nur als Schildbürgerstreich bezeichnen.
Dabei hat die Politik seit letztem Wochenende einen Auftrag: Das Ziel ist weniger als 1,5 Grad Erderwärmung. Und dazu hat der Sektor „Verkehr“ noch nichts beigetragen. Motorisierter Individualverkehr muss ökologischeren Varianten mehr Raum geben, da die Autoindustrie nicht in der Lage ist, den CO2-Abdruck zu verringern. Es haben sich lediglich die Angaben auf dem Papier geändert, nicht aber der reale Verbrauch, wie z.B. die ZEIT schreibt. Unsere autofreundliche Regierung deckt diesen Betrug. Die Elektromobilität wird von den deutschen Autofirmen mehr oder weniger boykottiert.
Kommunale Politiker müssen ihren Beitrag leisten, indem sie die Verkehrsplanung nach menschlichen und ökologischen Gesichtspunkten neu aufstellen. Das 1,5-Grad Ziel ist nur zu erreichen, wenn alle an einem Strang ziehen. Das angenehme dabei: Städte werden durch weniger Autos wieder wohnlicher und menschengerechter. Diese Chance muss unser Gemeinderat zusammen mit dem OB nutzen.

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